Sommer in Orange: Großes Tennis im Miniaturformat
SV Haimhausen richtete am Wochenende (3. bis 5. Juni) erstmals die Südbayerischen Meisterschaften der U9 für Mädchen sowie Jungen aus // Emilie Schell und Ferdinand Garhammer, beide TC Grün-Weiß Gräfelfing, setzen sich klar durch
Text:
Der Orange Bowl in Florida ist das berühmteste Jugendtennisturnier der Welt, viele Sieger haben es später in die Weltelite geschafft, darunter Roger Federer und Cori Gauff. Beim SV Haimhausen erinnerten am Wochenende mindestens die Farben an das große Vorbild aus den USA: Bei den erstmals ausgerichteten Südbayerischen Sommer-Meisterschaften der Unter-Neun-Jährigen spielten die regionalen Nachwuchshoffnungen auf dem so genannten „Orange Court“, einem altersgerecht verkleinerten Spielfeld mit 27 Zentimeter niedrigerem Netz. Zudem sind gelb-orangefarbene Bälle im Einsatz, die weicher und dadurch etwas langsamer sind.
Bei den Mädchen bestätige Emilie Schell (TC Grün-Weiß Gräfelfing) ihre Position als Topgesetzte. Sie dominierte das Finale gegen Anna Holzapfel von den Tennisfreunden Dachau mit 4:0 und 4:1. Im Halbfinale hatte Emilie gegen Nova Bierhoff gesiegt. Anna hatte sich gegen die mit einer Wildcard angetretene Sofie Cueto vom TC Erding behauptet.
Sieger bei den Jungen wurde Ferdinand Garhammer (TC Grün-Weiß Gräfelfing), der im Finale 4:2, 4:1 gegen Maxim Kahmann (TC Blutenburg München) gewann. Im Halbfinale hatte sich der an 4 gesetzte Ferdinand gegen den topgesetzten Vincent Aurnhammer (TC Ismaning) durchgesetzt. Maxim Kahmann hatte im Semifinale gegen Michael Klay (TC Augsburg Siebentisch) gewonnen.
„Technisch und taktisch sind die Mädels und Jungs schon sehr weit“, sagt Sven Jachens, der für den Bayerischen Tennisverband (BTV) als Turnierleiter und Oberschiedsrichter vor Ort war. „Durch die weicheren Bälle kommen sehr lange Ballwechsel zustande, allerdings gehen die Sätze nur bis 4.“ Bei den Knaben hatten sich 40 Teilnehmer für das 32-er Feld angemeldet, bei den Mädchen waren es 13 Teilnehmerinnen, die den Sieg unter sich ausspielten. „Ein Mädchen war ein Flüchtlingskind aus der Ukraine“, sagt Jachens, „nach einem Sieg in der ersten Runde ist sie im Viertelfinale ausgeschieden. Aber schön, dass sie dabei war und auch sportlich überzeugt hat“, so Jachens.
Das Einzugsgebiet der Meisterschaft vereint die vier früheren Tennisbezirke München, Oberbayern, Schwabe und Niederbayern und reichen somit etwa von Garmisch bis Straubing. Haimhausen wurde wegen seiner zentralen Lage ausgewählt und der guten Infrastruktur mit zehn Sandplätzen, drei Hallenplätzen und einer Vereinsgaststätte. „Der SV Haimhausen und die örtliche SporTenniSchule haben uns prima unterstützt, sowohl in der Turnierleitung als auch mit dem Aufbau einer Hüpfburg“, lobte das BTV-Vorstandmitglied für Talentförderung in Südbayern Josef Eisenberger, „das war alles top, mit toller Bewirtung und guter Stimmung. Es kamen auch viele Zuschauer aus der Region. Das ist sicherlich eine gute Bewerbung für künftige Turniere.“ Die Mutter des Siegers Ferdinand, Andrea Garhammer, nahm den Ball auf und sagte nach der Siegerehrung: „Das ist ein außergewöhnlich schönes Gelände hier in Haimhausen mit einem schönen Restaurant, so dass man sich fast wie im Urlaub fühlt. Das haben auch viele andere Eltern gesagt.“