Allgemeines zur Tutorenausbildung

Die Judo-Tutoren-Ausbildung ist eine vereinsinterne Maßnahme, die dazu führen soll, engagierte Judoka nach und nach zu Ko-Trainern weiter zu entwickeln.

Ab Vollendung des 14. Lebensjahres kann der Tutor darauf aufbauend eine vom Bayerischen Judo-Verband e.V. (BJV) offiziell anerkannte Trainerassistenten-Ausbildung durchlaufen.

Wir erwarten von unseren Judoka nicht, dass sie diese Zusatzaufgabe auf sich nehmen. Sie ist arbeits­intensiv und sicher nicht jedermanns Sache:

Voraussetzungen zur Ausbildung zum Judo-Tutor:

  • Das Mindestalter beträgt zehn Jahre
  • Mindestens Träger des 7. Kyu (gelber Gürtel)
  • Überdurchschnittliches Engagement, Lernbereitschaft und Freude am Judo
  • Bereitschaft zum eigenständigen Lernen
  • Ein gutes judospezifisches Bewegungsgefühl

 
Das Tutoren-Kompetenzspektrum ist in vier Stufen eingeteilt:

  • Tutor gelb (für 8. und 7. Kyu)
  • Tutor orange (bis einschließlich 5. Kyu)
  • Tutor grün (bis einschließlich 3. Kyu)
  • Tutor blau (bis einschließlich 2. Kyu)

 
Ab dem braunen Gürtel wird von einer regulären Trainer-Ausbildung ausgegangen.

Die Tutoreneigenschaft beschränkt sich auf maximal den Kyu-Grad des Tutors. Der Gelbgurtträger kann also Tutor für weiß-gelb und gelb werden. Der Grüngurtträger kann z.B. bis zum Tutor für eben diesen grünen Gürtel (3. Kyu) aufsteigen.

Die modular aufgebauten Lerninhalte und zu erwerbende Kenntnisse (bis 7. Kyu)

1. Kenntnis der Kyu- und Dangrad-Unterteilung bzw. der Anforderungen zum Erwerb von Gürtelfarben im DJB (Judo-Theorie)

2. Kenntnis der Judo-Prinzipien (vgl. Abteilungs-Homepage) und eigene Ideenentwicklung zur konkre­ten Umsetzung dieser Prinzipien im Judo und im Alltag (Judo-Theorie)

3. Grundsatz des Siegens durch Nachgeben (Judo-Praxis)

4. Umgangsformen, Kleidungsregeln und Gürtelbinden (Judo-Theorie)

5. Fallschule rückwärts sowie beidseitig seitwärts (Judo-Praxis)

6. Grifftechniken / Kumi-kata, Stand- und Schritttechniken: Beispielbegriffe Tsugi-ashi, Ai-yotsu, Kenka-yotsu (Judo-Praxis)

7. Gleichgewicht brechen / Kuzushi und Körperkontakt beim Werfen (Judo-Praxis)

8. Das richtige Uke-Verhalten (Judo-Praxis)

9. Die Wurftechniken / Nage-waza an den Beispielen O-goshi, Uki-goshi und Seoi-otoshi (Judo-Praxis)

10. Die Wurftechniken / Nage-waza an den Beispielen O-soto-otoshi und O-uchi-gari (Judo-Praxis)

11. Was ist Judo und woher kommt Judo? (Judo-Theorie)

12. Bodenarbeit / Ne-waza am Beispiel der Verknüpfung der Haltegriffe Kesa-gatame (Kuzure- und Hon-kesa-gatame), Kami-shiho-gatame, Tate-shiho-gatame und Yoko-shiho-gatame z.B. als Mune-gatame (Judo-Praxis)

13. Befreiungstechniken aus den Grundhaltegriffen (Judo-Praxis)

14. Verkettung von Wurf, Haltegriff und Befreiung (Judo-Praxis)

15. Die Prüfungsgrundstruktur (Judo-Theorie)

16. Fallschule vorwärts beidseitig mit und ohne aufzustehen (Judo-Praxis)

17. Judo-Grundvokabular – Stufe G1 (Judo-Theorie)

18. Randori aus typischen Situationen (Judo-Praxis)

19. Wettkampfkommandos, wichtige Wettkampfregeln und Gewichtsklassen (Judo-Theorie)

20. Judo-Grundvokabular – Stufe G2 (Judo-Theorie)

Die modular aufgebauten Lerninhalte und zu erwerbende Kenntnisse (bis 5. Kyu)

1. Vorkenntnisse: Komplett bis 7. Kyu

2. Optimierung Fallschule seitwärts, rückwärts, vorwärts – auch über Hindernis (Judo-Praxis)

3. Judospiele zum Aufwärmen und zum Trainingsausklang (Judo-Theorie)

4. Aufwärmübungen einschließlich Dehnungsübungen (Judo-Theorie)

5. Würfe (Nage-waza) mit deutlichem Gleichgewichtbrechen aus Ukes Vorwärtsbewegung bzw. Druck (Judo-Praxis)

  • Morote-seoi-nage
  • Ippon-seoi-nage
  • Tai-otoshi
  • Harai-goshi
  • De-ashi-barai
  • Sasae-tsuri-komi-ashi
  • Hiza-guruma

 
6. Würfe (Nage-waza) mit deutlichem Gleichgewichtbrechen aus Ukes Rückwärtsbewegung bzw. Zug (Judo-Praxis)

  • Ko-uchi-gari
  • Ko-soto-gari
  • Ko-soto-gake
  • O-soto-gari

 

7. Würfe (Nage-waza) mit deutlichem Gleichgewichtbrechen aus Ukes Seitwärts- oder Kreisbewegung (Judo-Praxis)

  • De-ashi-barai
  • Okuri-ashi-barai

 
8. Judo-Aufbauvokabular – Stufe A1 (Judo-Theorie)

9. Jeweils eine zweite Variante der Grundhaltegriffe ausführen (Judo-Praxis)

  • Kesa-gatame
  • Tate-shiho-gatame
  • Yoko-shiho-gatame
  • Kami-shiho-gatame

 
10. Zwei unterschiedliche Befreiungsprinzipien aus mindestens zwei Grundhaltegriffen (Judo-Praxis)

11. Grundprinzip von Kontertechniken im Stand – ausweichen und/oder übersteigen, z.B. Ukes An­griff mit Tai-otoshi
und Toris Konter mit Ko-soto-gake (Judo-Praxis)

12. Grundprinzip von Kombinationstechniken im Stand – ausweichen und/oder übersteigen (Judo-Praxis)

13. Übergang Stand/Boden – z.B. Haltegriff nach Toris O-uchi-gari oder Ko-uchi-gari (Judo-Praxis)

14. Angriff aus Ukes Rückenlage erfolgreich abschließen (Judo-Praxis)

15. Angriff aus Toris Rückenlage (Judo-Praxis)

  • mit Beinklammer abwehren
  • mit Haltegriff abschließen

 
16. Die Prinzipien von Streck- und Beugehebeln der Arme an den Beispielen Juji-gatame und Ude-garami (Judo-Praxis)

17. Ukes Befreiungsversuche aus Haltegriff mit Juji-gatame und Ude-garami abschließen (Judo-Praxis)

18. Zwei Befreiungstechniken aus Ukes Beinklammer (Judo-Praxis)

19. Angriff gegen die mittlere Bankposition mit Juji-gatame beenden (Judo-Praxis)

20. Geeignete Würfe in Ai-yotsu und Kenka-yotsu-Position werfen (Judo-Praxis)

21. Boden- und Standrandoris aus typischen Situationen mit Kampf um den Griff sowie bei deutli­chem Uke-
Abwehrverhalten (Judo-Praxis)

22. Judo-Aufbauvokabular – Stufe A2 (Judo-Theorie)